In Deutschland gibt es keine gesetzlich verbindliche Passwortrichtlinie, die für alle Branchen und Organisationen gilt. Allerdings gibt es gesetzliche Vorschriften und Empfehlungen für den Schutz sensibler Daten, die auch den Umgang mit Passwörtern betreffen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einige Empfehlungen für die Verwendung von sicheren Passwörtern veröffentlicht, die wir Ihnen gerne weitergeben möchten:
- Verwenden Sie lange Passwörter: Verwenden Sie mindestens acht Zeichen und beinhalten Sie Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen.
- Vermeiden Sie bekannte Wörter: Verwenden Sie keine Wörter aus dem Wörterbuch oder Informationen, die leicht zugänglich sind (z.B. Ihr Geburtsdatum oder Ihren Namen).
- Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter: Ändern Sie Ihre Passwörter alle sechs Monate oder öfter, um sicherzustellen, dass Ihre Konten sicher bleiben.
- Verwenden Sie ein Passwort-Manager: Ein Passwort-Manager kann Ihnen dabei helfen, starke, einzigartige Passwörter für jedes Ihrer Konten zu erstellen und zu verwalten.
Auch das deutsche Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) enthält Vorschriften für den Schutz sensibler Daten, einschließlich Gesundheitsdaten, die von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen verwaltet werden. Dieses Gesetz legt fest, dass Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen Maßnahmen treffen müssen, um die Integrität und Vertraulichkeit sensibler Gesundheitsdaten zu schützen.
Der International Association of Computer Security Professionals (ISC) bietet umfassende Leitlinien und Best Practices für den Schutz sensibler Informationen, einschließlich der Verwaltung von Passwörtern.
Weiter Unternehmen wie National Institute of Standards and Technology (NIST), oder Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS), veröffentlichen ebenfalls umfassende Empfehlungen für Passwortrichtlinien, die als Referenz für viele Organisationen und Unternehmen weltweit dient.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine einheitliche, gesetzlich verbindliche Passwortrichtlinie gibt, die für alle Branchen und Organisationen gilt. Jedes Unternehmen sollte seine eigene Passwortrichtlinie entwickeln, die auf seine spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten ist.
Weiterhin ist es wichtig die verschiedenen Angriffsmethoden zu verstehen, die von Angreifern genutzt werden, um einen Zugang zu den Passwörtern zu erlangen.
- Brute-Force-Angriffe: Hierbei werden automatisierte Tools verwendet, um alle möglichen Kombinationen von Zeichen zu versuchen, bis das richtige Passwort gefunden wird.
- Wörterbuchangriffe: Hierbei werden Passwörter aus einer vorab erstellten Liste mit häufig verwendeten Wörtern und Passphrasen versucht.
- Phishing-Angriffe: Hierbei versuchen Hacker, an das Passwort eines Benutzers zu gelangen, indem sie ihn dazu bringen, seine Anmeldeinformationen auf einer gefälschten Website einzugeben.
- Datenlecks: Hacker können Passwörter aus gestohlenen Datenbanken erhalten, die bei Datenlecks veröffentlicht werden.
Um Ihre Passwörter vor diesen Angriffen zu schützen, ist es wichtig, starke und einzigartige Passwörter zu verwenden und regelmäßig zu ändern. Um Ihre sensiblen Daten noch besser zu schützen ist es zudem möglich, eine zusätzliche Sicherheitsebene mittels einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (auch: Zwei-Schritte- oder Zwei-Wege-Authentifizierung bzw. 2FA genannt) einzurichten.
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